Mechatronische Projekte

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Normen und Beispiele für die Gestaltung gewerkeübergreifender Projekte.

Beispiel Motor

Bereits ein Motor wird heute in mehreren Gewerken verwendet.

  • Elektrotechnik
    • Leistung
    • Sensorik
  • Fluid
    • Wasserkühlung
    • Schmierung
    • Sperrluft
  • Prozesstechnik
    • RI-Fließbild
  • Mechanik
    • 3D – Modell
    • Einbaulage
Mechatronik-Ansatz.png

Schrittweises Vorgehen

Wichtige Schritte um die Passenden Normen und Optionen auszuwählen:

  1. Finden eines BMK´s für alle Gewerke
  2. Festlegen einer Struktur
  3. Festlegen einer Dokumentenstruktur
  4. Darstellung im Plan

Schritt 1: Finden eines BMK´s für alle Gewerke

Schritt 2: Festlegen einer Struktur

Nach Ermittlung der passenden Norm, für das BMK sollte die passende Norm für die Struktur ausgewählt werden.

Notiz: Die passende Struktur ist Grundlage für alle weiteren Schritte.

Anforderungen

  • Strukturierung der Anlage
  • Struktur muss für alle Gewerke passen.
  • Stücklisten in passender Form (Schnittstelle zum ERP-System)
  • Fertigungsgerechte Unterlagen
  • Filterkriterien für Ausleitungen (z. B. Beschriftung)
  • Kundenanforderungen !

Strukturaspekte

Funktionsaspekt "="

  • Beschreibt eine Funktion wie z.B. eine Spindel mit allen Komponenten die zu dieser Funktion gehören.
  • Mehrere Einbauorte wie z.B. Schaltschrank, Spindelkopf, Kühlaggregat, ...
  • Mehrere Gewerke wie Elektrotechnik, Fluid, Prozesstechnik, Mechanik

Ortsaspekt "+"

  • Beschreibt einen Ort (Einbauort), der in diesem Projekt vorkommt z.B. Schaltschrank, Spindelkopf, Kühlaggregat, ...
  • Ist für alle Komponenten, die in diesem Ort platziert werden, identifizierend.
  • Orte können auch noch weiter unterteilt werden.

Produktaspekt "-"

  • Beschreibt ein Produkt mit dem kompletten mechatronischen Funktionsumfang.
  • Produkte können weiter geschachtelt werden.
  • Es können verschiedene Gewerke geschachtelt werden.
  • Eine Baugruppe kann ein Produkt sein.
  • Ein Modul kann ein Produkt sein.

Aspekt der Funktionalen Zuordnung "=="

  • Beschreibt eine Funktionseinheit, die in mehrere Funktionen unterteilt sein kann.
  • Kann auch zum Abgrenzen mehrerer gleicher Anlagen verwendet werden.

Aspekt des Aufstellungsortes "++"

  • Der Aufstellungsort beschreibt einen Ort (Gebäude, Raum, ...), in dem sich mehrere Einbauorte befinden können.
  • Beispiel: Ein Hallenplatz, an dem sich mehrere Schaltschränke befinden. Der Hallenplatz ist der Aufstellungsort und die Schaltschränke sind Orte (Einbauort).

Alle Strukturaspekte im Überblick

Vorzeichen Bezeichnung Aspekttyp des Referenzkennzeichens zuständige Norm
# Nummer gemeinsame Zuordnung DIN ISO/TS 16952
= Gleich funktionsbezogene Kennzeichnung DIN EN 81346
== Gleich-Gleich funktionale Zuordnung DIN ISO/TS 16952
+ Plus Einbauort DIN EN 81346
++ Plus-Plus Aufstellungsort DIN ISO/TS 16952
- Minus produktbezogene Kennzeichnung DIN EN 81346
: Doppelpunkt Anschlusskennzeichnung DIN EN 61666
; Semikolon Signalkennzeichnung DIN EN 61175
& Und Dokumentenartenkennzeichnung DIN EN 61355

Schritt 3: Festlegen einer Dokumentenstruktur

Im Projekt müssen die verschiedenen Dokumente (Schaltplan, RI-Fließbild, Stückliste, Inhaltsverzeichnis) für alle Gewerke abgelegt werden. Die Norm DIN EN 61355 bietet eine Möglichkeit, die Dokumente gewerkgetrennt und nach Dokumentenart abzulegen.


Ein Dokumentenartenkennzeichen besteht aus drei Kennbuchstaben:

  • A1 technischer Bereich
  • A2 Hauptklasse
  • A3 Unterklasse


Beispiel für ein Schaltplan der Elektrotechnik:

  • EFS
    • E Elektrotechnik
    • F Funktionsbeschreibend Dokumente
    • S Schaltkreisdokumente

Beispiel Dokumentenart.png

Schritt 4: Darstellung im Plan

  • Funktionale Darstellung im Projekt und nicht Produktbezogen.
  • Gewerke werden nicht mehr separat in Projekten dargestellt.
  • Zusammenfassen aller Gewerke, Orte und Auswertungen unter einer Funktion
  • Fertigungsgerechte Unterlagen

Beispiel Funktionale Darstellung.png

Siehe auch